Montag, 24. September 2012

Fest „Maria vom Loskauf der Gefangenen“

24. September


Zur Geschichte des Festes
Im 12. Jahrhundert befanden sich viele Christen in Spanien in Gefangenschaft der Sarazenen (heute würde man sie Islamisten bezeichnen). Durch eine Erscheinung der Gottesmutter ermutigt, gründete der gottesfürchtige und in der Nächstenliebe erprobte hl. Petrus Nolaskus (Fest am 28. Januar) im Jahre 1218 den Orden der Mercedarier, dessen Hauptaufgabe es war, die gefangenen Christen zu befreien. Bei diesem Werke wurde der Heilige tatkräftig unterstützt von dem berühmten Kirchenrechtslehrer, dem hl. Raimund von Penyafort, seinem eigenen Beichtvater, wie auch von Jakob I., König von Aragonien. Sie stellten die Ordensgründung unter den Schutz „Unserer Lieben Frau von der Barmherzigkeit", da auch Raimund und König Jakob auf persönliche Anregung der Gottesmutter mitwirkten.

Das Fest Unserer Lieben Frau von der Barmherzigkeit wurde zunächst im Orden der Mercedarier gefeiert und erhielt im Jahre 1615 die kirchliche Gutheißung. Dann aber übernahmen immer mehr Diözesen in Spanien und auch in Frankreich dieses Fest, das seit dem Dekret Innozenz' XII., vom 22. Februar 1696, in der ganzen Kirche gefeiert wird.

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Die Liebe ist erfinderisch. Aus jeder neuen Not weiß sie einen Ausweg zu finden. Das offenbarte sich auch in jenen schweren Zeiten der Christenheit, als der Islam große Gebiete des christlichen Abendlandes an sich gerissen hatte. Groß wurde die Glaubensnot der Christen. Noch größer aber wurde sie, wenn die neuen Herrscher nach ihrem Sklavenrechte unsere Glaubensbrüder als aller Willkür preisgegebene Sklaven verschacherten und verschleppten. Viele von ihnen sind, losgerissen von Scholle und Kirche, im Glaubensabfall elend verkommen.

Da suchte christliche Liebe nach Abhilfe und fand sie. Opferfrohe Seelen, glaubensstarke Helden boten sich für die versklavten und gefährdeten Brüder freiwillig an, um für sie in die Gefangenschaft zu gehen, bis andere, von der Liebe Christi getrieben, das Lösegeld gesammelt hatten, um es den geldgierigen Räubern zum Loskauf zu geben. Diesen heldenhaften Liebesdienst stellte man unter den Schutz Mariens, von derem direkten Eingreifen in diese Liebesangelegenheit man überzeugt war. So kam es zu dem Titel: Maria vom Loskauf der Gefangenen. Zur Patronin erwählte sie der Orden der Mercedarier, d. h. der Loskäufer.

Diese Wahl hatte nicht nur in der unübertroffenen Nächstenliebe Mariens ihren Grund. Vielmehr knüpfte sie daran an, dass Maria durch ihren heldenhaften Einsatz einst uns selbst aus der noch furchtbareren Sklavenschaft Satans befreit hatte. Nichts Geringeres als ihren einzigen und heißgeliebten Sohn - und was für einen Sohn! - hatte sie dahingegeben, um uns aus der Herrschaft des Teufels loszukaufen. Da wollten heroische Christen hinter der heldenhaften Jungfrau nicht zurückstehen.

Gibt es etwa heute keine Gefangenen mehr zu befreien? Fürwahr genug! Gefangene in ungerechter menschlicher Haft. Noch mehr Gefangene der Sünde, auf deren Befreiung das Gebet des heutigen Tages hinweist. Und unzählbare Gefangene in der ursprünglichen Knechtschaft Satans, in den heidnischen Gebieten, wohin noch nicht das Licht des Glaubens gedrungen ist! Wer wird sich da als Missionar oder Missionshelfer unter dem Patronate Mariens in die Bresche werfen?

Kirchengebet
O Gott, zur Befreiung der Christgläubigen
hast Du in Deiner Huld Deine Kirche
durch die glorreiche Mutter Deines Sohnes
mit einer neuen Ordensfarnilie bereichert.
Wir bitten Dich; gib, dass sie, die wir
als Stifterin dieses großen Werkes fromm verehren,
durch ihre Verdienste und ihre Fürsprache
uns von allen Sünden und
aus der Gefangenschaft Satans befreie.

(nach: C. Feckes, So feiert dich die Kirche, Steijl 1954)

 Foto: Beata_vergine_maria_della_mercede
http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/944203

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